Fortuna Düsseldorf-SV Sandhausen 0:3
Trotz einer
suboptimalen Wintervorbereitung, welche durch Verletzungen, Krankheiten und
ungünstigen Trainingsbedingungen geprägt war, blickte der SV Sandhausen
optimistisch auf die anstehende Begegnung im Rheinland bei der Fortuna aus
Düsseldorf.
Sandhausen mit Ball im 3-4-3
Friedhelm
Funkel musste im Abwehrzentrum auf den gelbgesperrten Akpoguma verzichten. Für
ihn rückte Alexander Madlung in die Startelf, der zusammen mit Bormuth das
Innenvertediger Pärchen im 4-1-4-1 bildete. Fink, Ayhan und Bodzek besetzten
das Zentrum, wobei letztgenannter als Sechser vor der Abwehr agierte.
Bellinghausen und Ritter flankierten den im Sturmzentrum gesetzten Hennings. Beide
Flügelspieler rückten häufig ein und ermöglichten den breit agierenden
Außenverteidigern eine hohe Positionierung.
Kenan Kocak
schickte seine Elf im gewohnten 4-4-2 ins Rennen. Lediglich Roßbach ersetzte
auf der linken Außenverteidigerposition Paqarada.
Bereits zu
Beginn der Partie zeichnete sich ab, was sich bereits im letzten Testspiel
gegen die Offenbacher Kickers angedeutet hat. Linsmayer oder Kulovits kippten häufig
zwischen die Innenverteidiger ab und stellten eine Dreierkette im Spielaufbau
her. Die beiden Außenverteidiger schoben daraufhin weit nach nach vorne. Pledl
und Kosecki rückten allerdings nicht in die Halbräume, sondern positionierten
sich neben Wooten in der Schnittstelle zwischen Innenverteidigung und
Außenverteidigung. Höler rückte daraufhin neben den verbleibenden Sechser ins
Mittelfeldzentrum. Die Positionen im daraus entstanden 3-4-3 wurden von den
Akteuren aber keineswegs statisch, sondern fluide besetzt. Beispielsweise
rückte phasenweise Pledl neben Kulovits ins Zentrum, während Höler die rechte
Seite besetzte. Entscheiden war lediglich, dass es dem SV Sandhausen
insbesondere in der ersten halben Stunde gelang
bei eigenem Ballbesitz stabil ein 3-4-3 entstehen zu lassen.
Aufbaustruktur in der ersten Hälfte. Diesmal rückt Pledl neben Kulovits ins Zentrum. Wooten besetzt die rechte Außenbahn |
Die Fortuna
setzten dem Sandhäuser Aufbauspiel ein Mittelfeldpressing in einer Mischform
aus 4-4-2/4-4-1-1 entgegen. Der ballnahe Achter schob nach vorne und versuchte
gemeinsam mit Hennings die Passwege ins Zentrum zu blockieren.
Generell
wählte der SV Sandhausen deutlich seltener die Route über die Flügel, sondern
versuchte sich mittels flacher Laserbällen zwischen die gegnerischen Linien und
anschließenden Ablagen ins letzte Drittel vorzuarbeiten. Begünstigt wurde
dieses Vorhaben durch die gegen den Ball lasch agierende Fortuna, welcher es
nicht gelang den Sandhäuser Aufbau entscheidend zu stören.
Sandhausen
konnte dadurch relativ lange gefahrenlos den Ball in der ersten Linie
zirkulieren lassen und die oben genannten Laserbälle ins letzte Drittel
spielen. Diese wurden vor allem von Gordon eingestreut, welcher immer wieder
entgegen der Düsseldorfer Verschiebebewegungen diagonale Bälle ins Zentrum
einstreute. Dazu passten auch die Bewegungen von Höler und Wooten, die nicht
horizontal nach Außen drifteten um Flügelüberladungen zu initiieren, sondern
abwechselnd zurückfallend agierten um Bälle auf nachstoßende Spieler abzulegen.
Düsseldorf
hat es auf Grund des hohen Pressings der Sandhäuser etwas schwerer einen
konstruktiven Spielaufbau zu betreiben. Meist kippte Bodzek zwischen Madlung
und Bornmuth ab und stellte eine 3:2 Überzahl her.
Die beiden
Innenverteidiger fächerten allerdings nicht weit auf und verlängerten somit
auch nicht die Laufwege für Wooten und Höler, sondern agierten zu nah
aneinander. So blieb dann meist nur der lange Ball auf die Flügel. Daraufhin
schoben der ballnahe Flügelspieler, Außenverteidiger und Achter nach vorne um den zweiten Ball zu
sichern. Anschließende Angriffe wurden auf den Flügeln ausgespielt. Trotz
einiger vorteilhafter Überladungen konnten sich die Düsseldorfer dabei nicht
bis auf die Grundlinie durchspielen und mussten verfrüht in den Strafraum
flanken.
Sandhausens
Rhythmuskontrolle
Funkel
tauschtezu Beginn der zweiten Hälfte Iyoha für Bellinghausen ein, welcher sich
neben Hennings ins Sturmzentrum orientierte und ein 4-4-2/4-4-1-1 herstellte.
Er übernahm den horizontal ausweichenden Part und ließ sich häufig in den
Zwischenlinienraum zurückfallen, während Hennings nun konsequent das
Sturmzentrum besetzte.
Am
Spielrhythmus änderte diese Veränderung wenig bis gar nichts. Düsseldorf gelang
es weder sich über die Flügel durchzuspielen, noch in die Formation
einzudringen. Stattdessen mussten sie wie in der ersten Hälfte verfrüht Flanken
oder Angriffe abbrechen und zurück spielen.
Sandhausen gelingt es immer besser den Rhythmus des Spiels zu
kontrollieren. Dies lässt sich vor allem durch ihre disziplinierte Arbeit gegen
den Ball und die Variabilität in der Wahl der Pressinghöhe erklären. Sie versuchten
nun mit einem 4-4-2 Mittelfelspressing die gegnerischen Angriffsbemühungen auf
die Außen zu leiten. Die Stürmer pressten einige Meter vor der Mittellinie,
orientierten sich aber prinzipiell stärker am Sechserraum und rückten nur
sporadisch auf die Innenverteidiger heraus
Das Mittelfeldpressing
konnte relativ gut die Mängel im Düsseldorfer Aufbauspiel offen legen, welches
durch eine unsaubere Besetzung der Mittelfeldräume gekennzeichnet war. Es
fehlte an den passenden Verbindungen nach vorne, oftmals war man zu früh zu flügellastig,
zu viele Spieler formierten sich außerhalb der gegnerischen Formation und
zusätzlich gab es immer wieder einzelne Ballverluste in gefährlichen Zonen.
Mittels schneller
Umschaltangriffe konnte der SVS – begünstigt durch die schwache Düsseldorfer
Absicherung im defensiven Mittelfeld- die hoch zockenden Höler und Wooten
einsetzten, welche immer im Zwischenlinienraum anspielbar waren und die
nachrückenden Flügelspieler bedienten (wie beim 0:2).
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